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Selen – Vorteile und Informationen | MyMineralMix

Selen – Vorteile und Informationen

Das nach der griechischen Mondgöttin Selene benannte Spurenelement Selen (chemisches Elementsymbol Se) zählt zur Gruppe der Chalkogene („Erzbildner“) und wurde 1817 von dem schwedischen Chemiker Jöns Jakob Berzelius entdeckt. In der unbelebten Natur findet sich Selen meist als Beimischung schwefelhaltiger Erze, sogenannte Metallselenide. Biomedizinisch von Bedeutung sind folgende Selenformen:

  • Anorganisches Selenat (SeO42−) und Selenit (SeO32−): Diese Formen finden sich in Wasser, Meeresfrüchten und selenhaltigen Präparaten.
  • Organisch gebundenes Selenocystein (SeCys) und Selenomethionin (SeMet): In pflanzlichen Lebensmitteln überwiegt Selenomethionin; bei tierischen Lebensmitteln findet man überwiegend Selenocystein.

Funktionen von Selen

Der Gesamtkörperbestand eines Erwachsenen schwankt zwischen 10 bis 15 mg und ist im menschlichen Organismus ubiquitär verbreitet. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in den Geweben von Schilddrüse, Nierenrinde, Pankreas und Leber. Selen ist Bestandteil von etwa 25 Selenoproteinen und übernimmt im Körper folgende essenzielle Funktionen:

  • Antioxidativer Schutz: Als Bestandteil der Glutathionperoxidase ist Selen eine wichtige Komponente des antioxidativen Abwehrsystems der Zelle. Es hilft, Wasserstoffperoxid (H2O2) und Lipidperoxide zu eliminieren, die bei oxidativem Stress vermehrt entstehen. Auf diese Weise schützt Selen die Zellen vor oxidativem Stress.
  • Schilddrüsenfunktion: Die selenabhängigen Thyroxin-Dejodasen sind für die Schilddrüse von essenzieller Bedeutung, da sie die Abspaltung von Jod aus dem Hormon Thyroxin katalysieren. Selen trägt somit zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.
  • Thyoredoxin-Reduktasen: Diese Enzyme sind an der RNA-Synthese beteiligt und spielen eine Rolle bei der Ausbildung von Disulfidbrücken im Rahmen der Proteinfaltung. Selen beeinflusst so das Zellwachstum und die Zellteilung und trägt zur normalen Bildung von Samenzellen bei.
  • Funktion von Haaren und Nägeln: Selen leistet einen Beitrag zur Erhaltung normaler Haare und Nägel.
  • Immunabwehr: Die Aktivität der Zellen des Immunsystems ist abhängig von Selen. Das Spurenelement trägt somit zu einer normalen Funktion der körperlichen Immunabwehr bei.

Empfohlene Dosierung und Quellen

Eine Selen-Quelle sollte mindestens 15 % der empfohlenen Tagesdosis von 55 µg Selen enthalten. Gute natürliche Quellen für Selen sind:

  • Paranüsse
  • Meeresfrüchte (z.B. Fisch, Garnelen)
  • Fleisch (z.B. Rind, Huhn)
  • Vollkornprodukte
  • Eigelb

Wissenschaftliche Unterstützung

Die Rolle von Selen in der Gesundheit der Haare, Nägel, der Schilddrüse und des Immunsystems ist gut erforscht. Weitere wissenschaftliche Informationen finden Sie bei der National Institutes of Health (NIH) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Fazit

Selen ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Gesundheit der Haare, Nägel und die Funktion des Immunsystems von Bedeutung ist. Es spielt auch eine essenzielle Rolle im Schutz vor oxidativem Stress und in der Schilddrüsenfunktion. Durch die regelmäßige Aufnahme von Lebensmitteln, die Selen enthalten, können Sie diese wichtigen Funktionen unterstützen und Ihre allgemeine Gesundheit fördern.

Gut zu wissen: Die Selenversorgung unterliegt weltweit großen Schwankungen. In europäischen Ländern wie Deutschland wird eine mittlere Zufuhr von etwa 40 µg pro Tag erreicht, während die Aufnahme in den USA bei etwa 134 µg pro Tag liegt. Deutschland gilt daher als typisches Selenmangelgebiet, da die Versorgung in weiten Teilen der Bevölkerung unbefriedigend ist. Das Stoffwechselverhalten von Selenomethionin und Selenit weist deutliche Unterschiede auf: Selenomethionin wird zu einem Großteil unspezifisch in Körperproteine eingebaut und steht daher nicht für spezifische Selenfunktionen zur Verfügung, während Selenit diese unerwünschten Effekte nicht aufweist. Die Bioverfügbarkeit der Selenformen ist wie folgt: Selenit > Selenocystein > Selenomethionin.

Quellen: VERORDNUNG (EU) Nr. 432/2012 DER KOMMISSION vom 16. Mai 2012